Zertifizierte Energieberatung
In Verbindung mit der Thematik Energiesparen tauchen unvermeidlich
folgende Fragen auf:
- Was ist denn “viel” oder “wenig” Energieverbrauch für ein Gebäude?
- Wo bekommt man Vergleichswerte?
- Wo ist Einsparpotential, wo gibt es Fördergelder und
- wo fängt man am besten an?
Auf solche und ähnliche Fragen können Ihnen wir, als zertifizierter Gebäude-Energieberater,
umfassend Auskunft geben.
Energie sparen – besser leben
In deutschen Haushalten werden Jahr für Jahr große Mengen Energie unnötig verbraucht. Das belastet den Geldbeutel und
die Umwelt. Gerade in Altbauten kann sehr viel Energie eingespart und der Komfort sogar gesteigert werden. In vielen, vor
allem alten Häusern ist das Heizsystem, dazu zählen Heizkessel, Warmwasserspeicher, Pumpen, Regelung, Rohrleitungen
und Heizkörper, nicht optimal aufeinander abgestimmt. In Deutschland sind zudem vier Millionen Heizungsanlagen
energetisch veraltet. Die Effizienz neuer Geräte ist wesentlich höher als bei Altgeräten.
Allein durch den Austausch des Heizkessels können in vielen Fällen je nach Zustand des alten Heizkessels bis zu 30, in manchen Fällen bis zu 40 Prozent Energie und damit Heizkosten eingespart werden. Die Heizungstechnik hat in den
vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Der Nutzungsgrad konnte mit den Jahren immer weiter gesteigert werden. Moderne Niedertemperatur- und Brennwertkessel haben einen deutlich höheren Nutzungsgrad als alte Heizkessel. Geräte, die
vor 25 Jahren installiert wurden, sind heute technisch überholt. Laut Energiesparverordnung (EnEV) mussten Kessel, die vor
Oktober 1978 eingebaut wurden, bis Ende 2006 eigentlich außer Betrieb genommen werden. Für selbstgenutzte Ein- und
Zweifamilienhäuser gilt diese Pflicht nur bei Eigentümerwechsel. Ein Blick auf das Schornsteinfegerprotokoll zeigt übrigens
auch das Baujahr des Heizkessels.
Stimmt die Leistung des Heizkessels (noch) für das Haus?
Oft hat sich der Wärmebedarf seit der Installation des Heizkessels geändert. Wurden inzwischen Wärmedämmmaßnahmen
(zum Beispiel Austausch der Fenster) durchgeführt?
Wurden bei der Auslegung der Leistung des Heizkessels damals hohe “Sicherheitsreserven” vorgesehen?
Der Fachmann sollte dann die Heizung zumindest neu einstellen. Wenn die Abgasverluste des Heizkessels zu hoch sind,
entweicht zu viel Wärme über das Abgassystem. Das bedeutet, dass der Kessel letztlich mit zu hohen Abgastemperaturen
“fährt”. Auch die Verschmutzung des Brenners, eine falsche Brennereinstellung oder verschmutzte Wärmetauscherflächen
können zu hohen Abgasverlusten führen. Die gültige Bundes-Immissionsschutz-Verordnung begrenzt die zulässigen
Abgasverluste und Emissionen.
Sind der Heizkessel und die Rohrleitungen im Keller ausreichend gedämmt?
Wenn der Heizungsraum über das ganze Jahr warm ist und höhere Innentemperaturen als die Nachbarräume aufweist,
dann ist davon auszugehen, dass der Heizkessel oder die Heizrohre zu viel Wärme verlieren. Nicht gedämmte, zugängliche
Heizungsrohre und Warmwasserleitungen, die in ungeheizten Räumen (zum Beispiel Keller) liegen, mussten nach der
Energieeinsparverordnung (EnEV) bis Ende 2006 nachträglich gedämmt werden.
Ist die Umwälzpumpe Ihrer Heizung geregelt und richtig dimensioniert?
Der Transport der Wärme vom Heizkessel zu den Heizkörpern erfolgt meist durch eine Umwälzpumpe. Nach aktuellen
Schätzungen der Energieagentur NRW sind allein dort rund 2,5 Millionen Umwälzpumpen überdimensioniert und somit
richtige “Energievernichter”. Heute werden “geregelte” Umwälzpumpen empfohlen. Im Gegensatz zu einer ungeregelten
Umwälzpumpe passen diese Pumpen ihre Förderleistung automatisch an den wechselnden Heizwasserbedarf an.
Entspricht die Regelung der Heizung heutigen Anforderungen?
Neue Heizungen, die in ein bestehendes Gebäude eingebaut werden, müssen die Bestimmungen der EU-Heizkesselrichtlinie
erfüllen. Das bedeutet unter anderem: Die Heizungen müssen über zentrale Einrichtungen verfügen, die die Wärmezufuhr in
Abhängigkeit von der Außentemperatur selbsttätig verringern beziehungsweise abschalten können. Vorgeschrieben sind
außerdem Einrichtungen zur raumweisen Regelung der Raumtemperatur (Thermostatventile). Moderne Regelungen von
Heizungsanlagen sorgen für die nötige Wärme in Abhängigkeit von Witterung und Nutzeranforderungen.
Die Vorlauftemperatur einer modernen Heizung wird gleitend an die jeweilige Außentemperatur angepasst. Die Einstellung
dafür erfolgt über die Heizkurve. Je nach Gebäudetyp wird an der Regelung eine Heizkurve ausgewählt. Die Feinabstimmung
der Temperaturregelung in den Räumen wird von selbstregelnden Thermostatventilen übernommen. Sie helfen auf zweifache
Art Energie einzusparen. Erstens ermöglichen sie für jeden Raum die gewünschte Temperatur gesondert einzustellen und zweitens berücksichtigen sie die Wärme, die durch Personen, Haushaltsgeräte oder Sonneneinstrahlung im Raum entsteht.
Programmierbare Thermostatventile verfügen neben dem herkömmlichen Fühlerkopf, an dem die Wunschtemperatur eingestellt
wird, zusätzlich über eine Programmiereinheit. In ihr sind voreingestellte Zeitprogramme gespeichert, die sich bei Bedarf
verändern lassen. Somit kann ganz individuell der Heiz- und Absenkmodus programmiert werden.
Entspricht der Energieträger heutigen Anforderungen?
Auch wenn die regenerativen Energien kräftig boomen, haben Gas- und Ölheizung noch lange nicht ausgedient.
Dank Brennwerttechnik liegt der Wirkungsgrad moderner Kessel heute an der Grenze des physikalisch Möglichen.
Während alte Heizkessel im Schnitt nur zwei Drittel der eingesetzten Energie verwerten, minimieren Brennwertkessel nicht
nur die Verluste – sie nutzen zusätzlich die im Abgas vorhandene Wärme. Bezogen auf den Heizwert des Energieträgers
erreichen sie einen Wirkungsgrad von mehr als 100 Prozent. Die Investitionskosten für Gas- oder Ölkessel mit Brennwert-
technik liegen deutlich unter denen für Pelletheizungen oder Wärmepumpen, so dass diese Modelle für viele Modernisierer
weiter erste Wahl sind. Holzheizungen haben inzwischen aufgeholt und brauchen den Vergleich mit anderen Heizsystemen
nicht zu scheuen. Pelletheizungen etwa arbeiten inzwischen vollautomatisch und sind deshalb auch bei der Feinstaub-
diskussion außen vor. Scheitholzkessel stellen die erzeugte Wärme im Pufferspeicher auf Abruf zur Verfügung, was nicht
nur das Heizen bequemer macht, sondern auch die Wirtschaftlichkeit erhöht. Der Wirkungsgrad, lange ein Schwachpunkt,
wird bei neuen Geräten stetig verbessert und erreicht bei Pelletkesseln mittlerweile bis zu 95 Prozent. Die Klima- und
Kostendiskussion hat auch der Wärmepumpe zum Durchbruch verholfen. Die Technologie ist seit Jahrzehnten bekannt.
Besonders effizient arbeiten Anlagen, die das Erdreich oder das Grundwasser als Wärmequelle nutzen, weil beides ganzjährig
eine relativ konstante Temperatur aufweist. Ob Brennwertkessel, Holzheizung oder Wärmepumpe – noch sparsamer und
umweltfreundlicher wird die Heizung, wenn man sie mit einer Solaranlage kombiniert.